Schwimmerwelpen - Eine seltene Erkrankung auch bei Retrievern
Achtung: Dieser Artikel muss überarbeitet werden, da sich der Verdacht der Erblichkeit nicht bestätigt hat!
Einleitung
Das schon seit 1950 bekannte Krankheitsbild des sogenannten "Schwimmerwelpen" (im englischsprachigen Raum "swimming" - oder "flat-puppy"-Syndrom genannt) tritt bei kleinen, kurzbeinigen und breitbrüstigen Rassen wie Englischer Bulldogge, Basset, Pekinese und Scotch-Terrier, aber auch bei großen Rassen wie Boxer, Deutscher Schäferhund, Labrador Retriever und Golden Retriever auf. Sogar bei Katzen, Kaninchen, Vögeln, Schweinen und auch beim Menschen wurde ein ähnliches Krankheitsbild beobachtet.
Krankheitserscheinungen
Die betroffenen Welpen sind wie ihre Wurfgeschwister kurz nach der Geburt munter. Sie zeigen ein munteres Verhalten und eine normale Gewichtszunahme. Ab der 2. Woche nach der Geburt treten Schwierigkeiten beim Stehen und Laufen auf. Bis etwa zur 5. - 6. Woche können die betroffenen Welpen die Beine nicht mehr unter den Körper bringen. Sie liegen nur noch in Brustlage und robben mit paddelnden Beinbewegungen ("schwimmend") vorwärts. Sie wirken lustlos und plump. Appetit und Gewichtszunahme bleiben normalerweise unverändert.
Durch das ständige Liegen verformen sich der Brustkorb und die Gelenke, was zu Atemschwierigkeiten und Einatmen von Milch beim Saugen führen kann. Weiterhin treten Verstopfungen, Liegeschwielen und Hautentzündungen durch Urin und Kot auf.
Der Tierarzt kann mit Hilfe von Röntgen- und Laboruntersuchungen weitergehende Befunde erheben, obwohl das Erscheinungsbild der Welpen auch so schon sehr charakteristisch ist.
Zusätzlich zu den beschriebenen Symptomen gibt es Berichte über Seh- und Nervenstörungen oder epileptische Anfälle bei betroffenen Welpen, die aber vor allem einer Inzuchtlinie beim Irischen Setter entstammten. Beim Golden Retriever und Labrador sind diese zusätzlichen beängstigenden Symptome bis jetzt nicht beschrieben worden.
Erwähnt werden muss noch, dass spätere, den Zucht- und Gebrauchswert beeinträchtigende Gelenkschäden bei Welpen, die diese Krankheit durchgemacht haben, nicht ausgeschlossen werden können.
Ursachen
Die Ursachen für das Auftreten von Schwimmerwelpen sind noch nicht genau bekannt. Es wurden in den letzten Jahren viele Theorien und Behandlungsmethoden beschrieben.
Auf der einen Seite wird eine Haltung auf zu hartem und rutschigem Boden bei zu schneller Gewichtszunahme für das Entstehen der Krankheit verantwortlich gemacht. Die Welpen können durch schlechte Bewegungsmöglichkeiten und häufiges Weggleiten die Muskulatur ihrer Beine nicht genügend stärken, um ihr zunehmendes Körpergewicht zu tragen. Gerade bei kleinen Würfen werden die Welpen oft zu schnell schwerer.
Andere Untersuchungen weisen auf eine erbliche Verzögerung der Ausbildung von Nervenfunktionen im Körper, was aber nicht für alle Rassen zutreffen muss. Wahrscheinlich ist eine Kombination aus erblichen und haltungsbedingten Faktoren die Ursache.
Therapiemöglichkeiten
Die meisten Therapieansätze wurden von betroffenen Züchtern selbst entwickelt und oft mit gutem Erfolg angewendet. Eine Heilung der Welpen ist durch eine intensive Therapie in vielen Fällen möglich, wenn keine Augen-, Nerven- oder Gehirnschädigungen aufgetreten sind.
Die Haltung des Wurfes auf einem weichen, rauhen Untergrund ist sicher die einfachste und erfolgreichste Maßnahme, wenn sie rechtzeitig in die Tat umgesetzt wird. Eine regelmäßige Massage und "Formung" des Brustkorbes und der Beine kann ebenfalls zur Heilung beitragen. Das Schwimmen im Wasserbecken zur Kräftigung der Muskulatur und die zusätzliche Gabe von Vitamin E, Selen und Kalzium ist ebenfalls anzuraten.
Vorbeugung
Neben der schon erwähnten Bereitstellung eines weichen, rauhen Untergrundes sollte darauf geachtet werden, dass Welpen nicht zu schnell Gewicht zulegen.
Anschrift der Verfasserin:
Silke Mehlhose-Koch
Studentin der Tiermedizin
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